Migräne-Kopfschmerzen

Was ist Migräne?

Was ist Migräne?

Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzformen. Bis zu 15 Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Am häufigsten treten die Beschwerden zwischen dem 35. und dem 45. Lebensjahr auf. In dieser Altersgruppe sind Frauen dreimal häufiger betroffen als Männer. Heute gilt Migräne nicht mehr als psychosomatische, sondern als neurologische Erkrankung.

Migräne: Zahlen & Fakten

Weltweit leiden etwa zehn bis 15 Prozent der Erwachsenen an Migräne. Allein in Österreich sind rund 1 Million Menschen betroffen. Meist tritt der attackenartige Kopfschmerz erstmals im Alter von 10 bis 30 Jahren auf. Heute weiß man aber, dass auch bis zu fünf Prozent aller Kinder unter Migräne leiden.

Gut zu wissen:

Von einer chronischen Migräne sprechen Mediziner, wenn die Migräne-Kopfschmerzen innerhalb von mindestens einem Vierteljahr häufiger als an 15 Tagen pro Monat auftreten. Dabei muss ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden Folge eines übermäßigen Schmerzmittelgebrauchs sind.

Migräne: Definition

Bei Migräne handelt es sich um eine komplexe neurologische Erkrankung. Sie ist durch periodisch auftretende mittelstarke bis starke Kopfschmerzen gekennzeichnet, die anfallsartig auftreten und von pulsierend-pochendem Charakter sind. Die Dauer einer Attacke beträgt zwischen vier und 72 Stunden, wobei die Intensität der Beschwerden variieren kann. Typisch ist, dass die Beschwerden bei körperlicher Aktivität schlimmer werden.

Oft treten die Kopfschmerzen einseitig auf, wobei sie während einer Attacke oder auch von Mal zu Mal die Seite wechseln können. Bei einem Drittel der Patienten schmerzt der ganze Kopf.

Zusätzlich klagen die meisten Betroffenen über Begleitsymptome wie Übelkeit und Erbrechen sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und bestimmten Gerüchen.

Migräne kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen und die Lebensqualität erheblich reduzieren. Nicht umsonst hat die Weltgesundheitsorganisation die Migräne in die Liste der Krankheiten aufgenommen, die zu Behinderungen führen können und in schweren Fällen die Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises rechtfertigen.

Überblick Typische Symptome

  • Pochende oder pulsierende Kopfschmerzen
  • Die Schmerzen treten meist einseitig auf
  • Mittlere bis starke Schmerzintensität
  • Bewegung verstärkt die Beschwerden
  • Die Kopfschmerzen dauern zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an
  • Es kommen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Licht- bzw. Lärmempfindlichkeit hinzu

Migräne mit Aura

Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen kommt es vor der Kopfschmerzattacke zu einer sogenannten Aura. Dabei treten etwa eine Stunde bevor die Kopfschmerzen einsetzen neurologische Ausfallerscheinungen auf. Diese können sich durch folgende Symptome zeigen:

  • Sehstörungen (z. B. Gesichtsfeldausfälle, Flimmern, Lichtblitze, Sehen von Doppelbildern)
  • Sprachstörungen
  • Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühl, Kribbeln
  • Lähmungserscheinungen
  • Drehschwindel

Ursachen und Auslöser

Bis heute sind die genauen Ursachen der Migräne nicht vollständig aufgeklärt. Offenbar spielen die Gene eine wichtige Rolle. Auch die komplizierten Prozesse, die während einer Migräne-Attacke im Gehirn ablaufen, geben Wissenschaftlern heute noch Rätsel auf. Fakt ist jedoch, dass bei den meisten Betroffenen bestimmte Triggerfaktoren wie etwa Stress oder Flackerlicht nötig sind, damit tatsächlich ein Anfall ausgelöst wird.

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Migräne: Behandlung

Nach derzeitigem Wissensstand ist Migräne nicht heilbar. Heute stehen jedoch Medikamente zur Verfügung, die die Symptome deutlich lindern und die Migräneattacken so erträglicher machen. Um neue Anfälle zu vermeiden, sollten Betroffene die Triggerfaktoren meiden, die bei ihnen Migräne auslösen. In bestimmten Fällen können auch Medikamente zur Vorbeugung von Migräneattacken infrage kommen.

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Tipps gegen Migräne

Ruhe & Schlaf
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Ruhe & Schlaf

Bei einem akuten Migräne-Anfall heißt die Devise: Rückzug und Ruhe. Lärm und Licht werden meist als sehr belastend empfunden und oft sind die Betroffenen auch einfach müde. Daher wird empfohlen, sich in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurückzuziehen und am besten zu schlafen. Mitunter hilft es auch, die Stirn zu kühlen (z. B. mit einem feuchten Tuch). Aber Vorsicht: Bei manchen Migräne-Patienten wirkt Kälte auch als Triggerfaktor.

Schmerzmittel gegen akute Migräne-Kopfschmerzen
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Schmerzmittel gegen akute Migräne-Kopfschmerzen

In der Regel ist es mit Ruhe und Schlaf nicht getan. Oft benötigen Migräne-Geplagte Medikamente, um die Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen. Bei leichteren und mittelstarken Migräne-Attacken werden rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke empfohlen – diese helfen sogar auch bei einem Teil der Betroffenen mit schweren Migräne-Attacken.

Geeignet sind bewährte Anti-Schmerz-Wirkstoffe wie z. B. Acetylsalicylsäure und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. Außerdem können auch Kombinationspräparate infrage kommen, die neben einem Schmerzmittel zusätzlich auch Koffein enthalten.

Gut zu wissen:

Für Acetylsalicylsäure und Ibuprofen ist die Wirkung bei akuten Migräne-Attacken am besten belegt.*

* Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)

Biofeedback & Nervenstimulation
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Biofeedback & Nervenstimulation

Einige ausgewählte nicht-medikamentöse Methoden können ebenfalls bei Migräne sinnvoll sein.

Die Biofeedbacktherapie ist eine Methode aus der Verhaltenstherapie, bei der man lernt, körperliche Prozesse, die normalerweise unbemerkt ablaufen, bewusst zu steuern. Migräne-Patienten können zum Beispiel im Rahmen eines sogenannten Vasokonstriktionstrainings lernen, die Durchblutung der Kopfarterien bewusst zu steuern und so Migräne-Attacken zu mildern bzw. vorzubeugen.

Auch die Stimulation des Trigeminusnervs mithilfe einer speziellen Elektrode, die auf die Stirn geklebt wird, kann offenbar zur Behandlung von akuten Migräne-Attacken und zur Vorbeugung neuer Beschwerden sinnvoll sein.

Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)

Migräne-Tagebuch
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Migräne-Tagebuch

Wer oft unter Migräne leidet, sollte Tagebuch führen: In welchen Situationen treten die Symptome auf? Wie lange dauern sie an und was hilft gegen die Schmerzen? Genaue Informationen über den Ablauf der Migräne sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Behandlung. Das erfordert sicherlich ein wenig Geduld und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich. Die moderne Version des Tagebuchs sind spezielle Apps, mit denen Migräne-Patienten den Verlauf einer Attacke genau dokumentieren können.

Vorbeugung neuer Beschwerden
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Vorbeugung neuer Beschwerden

Bei Migräne spielt immer auch die Vorbeugung neuer Kopfschmerz-Attacken eine zentrale Rolle. Ein fester Tagesablauf, regelmäßige Bewegung und die Meidung individueller Triggerfaktoren können helfen, neue Migräne-Anfälle zu vermeiden. Erfahren Sie hier, was Sie selbst in puncto Vorbeugung tun können. Mehr erfahren

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