Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Offenbar wird die Veranlagung für Migräne vererbt. Eine genetische Belastung alleine bedeutet jedoch nicht, dass sich die Erkrankung unbedingt entwickeln muss. Heute geht man davon aus, dass die Gene und weitere Einflüsse zusammenwirken. Die meisten Migräne-Patienten berichten, dass es immer wieder die gleichen Auslöser sind, die bei ihnen die heftigen Kopfschmerzattacken auslösen. Die häufigsten haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Migräne
Verschiedene Phasen
Eine Migräne-Attacke lässt sich in unterschiedliche Phasen unterteilen:
Vorboten-Phase
Aura-Phase
Kopfschmerz-Phase
Rückbildungs-Phase
Nicht jeder Betroffene durchlebt jede Phase.
Migräne: Typische Triggerfaktoren
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Individuelle Auslöser
Es gibt verschiedene Einflüsse, die eine Migräne-Attacke auslösen können. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von Triggerfaktoren. Diese sind individuell sehr unterschiedlich – das bedeutet, dass jeder Betroffene seine ganz persönlichen Migräne-Auslöser hat. Die „Klassiker“ unter ihnen haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
Viele Betroffene berichten, dass Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus häufig einen Migräne-Anfall nach sich ziehen. Migräne-Patienten scheinen besonders bei kurzem oder langem Schlaf zu einem Kopfschmerz-Anfall zu neigen. Diese Beobachtung wird dadurch gestützt, dass Migräne sehr häufig an Samstagen auftritt („Wochenend-Migräne“). Ein Grund dafür könnte sein, dass man am Samstag später aufsteht bzw. freitags nicht so zeitig ins Bett geht.
Gut zu wissen:
Auch unregelmäßige Essenszeiten und eine damit einhergehende Unterzuckerung können eine Migräne-Attacke begünstigen.
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Stress
Stress gilt als einer der häufigsten Auslöser für Migräne-Attacken. Typischerweise kommt es allerdings erst dann zu den Beschwerden, wenn der Stresspegel wieder sinkt: Die sogenannte Feierabend- oder Wochenend-Migräne stellt sich dann ein, wenn der Körper langsam zur Ruhe kommt. Einige Betroffene berichten auch darüber, dass es bei ihnen häufig auch dann zum Migräne-Anfall kommt, wenn ihnen eine besonders stressige Woche bevorsteht.
Auch Sinnesreize wie intensive Gerüche, Lärm oder flackerndes Licht (z. B. Fernseher, Diskothek) können einen Migräne-Anfall begünstigen. Offenbar reagieren Betroffene stärker auf derartige Dauer-Reize und können sie nicht mehr „ausblenden“.
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Bestimmte Lebensmittel
Migräne-Patienten berichten immer wieder, dass Migräne-Attacke nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten. Als Übeltäter werden besonders häufig Käse, Joghurt, Kaffee, Cola, Schokolade, bestimmte Früchte (z. B. Bananen) sowie Geschmacksverstärker und Nitrate in Fertigprodukten genannt. Da der Abstand zwischen dem Verzehr des verdächtigen Lebensmittels und dem Migräne-Anfall einige Stunden bis Tage dauern kann, ist es oft schwierig, einen eindeutigen Zusammenhang herzustellen.
Auch hormonelle Faktoren können das Risiko für einen Migräne-Anfall steigern. So gelten zum Beispiel Hormonschwankungen im Rahmen des Zyklus, durch die Einnahme einer Anti-Baby-Pille und die Wechseljahre als mögliche Auslöser. Erwiesen ist, dass das Sinken des Östrogenspiegels während des Zyklus bei einigen Migräne-Patientinnen die Kopfschmerzen auslösen kann.
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Alkohol und Zigaretten
Viele Migräne-Patienten berichten, dass Alkohol oft zu einer Migräne-Attacke führt. Das gilt jedoch meist nicht für alle alkoholischen Getränke, sondern insbesondere für Wein und Sekt. Falls es nach dem Konsum von Rotwein zu Kopfschmerzen kommt, kann auch eine sogenannte Histamin-Intoleranz zugrunde liegen. Migräne-Patienten, die rauchen, geben in der Regel mehr Kopfschmerz-Episoden an als Nichtraucher. Laut einer Studie steigt das Risiko eines Migräne-Anfalls bereits ab fünf Zigaretten pro Tag deutlich an.
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Migräne durchs Wetter?
Das Wetter scheint bei vielen Betroffenen ein besonders wichtiger Auslöser von Migräne-Attacken zu sein. Offenbar begünstigt ein Wetterumschwung bzw. bestimmte Wetterlagen die anfallsartigen Kopfschmerzen. Besonders im süddeutschen Raum machen Migräniker den Föhn für die Kopfschmerzen verantwortlich. Bis heute gibt es jedoch keine Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Wetter und Migräne-Anfällen zweifelsfrei belegen konnte.
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Migräne durch Medikamente
Bei vielen Medikamenten stehen Kopfschmerzen als Nebenwirkung in der Packungsbeilage ganz oben auf der Liste. Es ist jedoch bisher unklar, ob es sich dabei wirklich um Migräne handelt. Wahrscheinlicher ist, dass die Kopfschmerzen dann ein Symptom darstellen, dass durch die Wirkung der enthaltenen Substanz ausgelöst wird. Wer den Verdacht hat, dass die Migräne durch Medikamente ausgelöst wird, sollte darüber in jedem Fall mit seinem Arzt sprechen.
Migräne:
Typische Symptome
Pochende oder pulsierende Kopfschmerzen
Die Schmerzen treten in der Regel einseitig auf
Die Schmerzstärke ist hoch
Bewegung verstärkt die Beschwerden
Die Kopfschmerzen dauern zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an
Sie treten 1 bis 3 Mal pro Monat auf
Es kommen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Licht- bzw. Lärmempfindlichkeit hinzu
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Hilfe aus der Apotheke
In der Apotheke stehen verschiedene Mittel gegen Migräne-Kopfschmerzen zur Verfügung.