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Migräne: Ursachen im Überblick

Migräne: Ursachen

Bei Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der es zu einer zeitweisen Fehlfunktion des Gehirns kommt. Heute geht man davon aus, dass die Veranlagung für Migräne vererbt wird. Bei Betroffenen reagiert das Gehirn auf bestimmte Triggerfaktoren überempfindlich – die Folge sind die gefürchteten Kopfschmerzattacken.

Wie entsteht Migräne?

Die komplizierten Vorgänge, die bei einer Migräne-Attacke im Gehirn ablaufen, sind bis heute noch nicht vollständig aufgeklärt. Man geht davon aus, dass es an mehreren Stellen zu Störungen kommt:

  1. Das so genannte „Migräne-Zentrum“ im Gehirn und der Trigeminus-Nerv werden aktiviert.
  2. Es kommt zur Freisetzung bestimmter Botenstoffe, die eine Dehnung der Blutgefäße im Gehirn bewirken.
  3. Diese Dehnung der Blutgefäße verursacht eine erhöhte Durchlässigkeit der Gefäßwände. Es kommt zu einer Aufschwemmung und einer Art Entzündung des Hirngewebes und der Hirnhaut.
  4. Diese neurogenen Entzündungen lösen schließlich die Schmerzimpulse der Migräne aus.

In der modernen Medizin empfiehlt sich daher der Einsatz von Triptanen zur Linderung von Migräneschmerzen, da die Triptane in den Stoffwechsel der Botenstoffe eingreifen und bereits die Dehnung der Blutgefäße (2) reduzieren. Triptane wirken daher ursächlicher als herkömmliche Schmerzmittel, die nur die Entzündung bekämpfen.

Migräne: Typische Symptome

  • Pochende oder pulsierende Kopfschmerzen
  • Die Schmerzen treten in der Regel einseitig auf
  • Die Schmerzstärke ist hoch
  • Bewegung verstärkt die Beschwerden
  • Die Kopfschmerzen dauern zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an
  • Sie treten 1 bis 3 Mal pro Monat auf
  • Es kommen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Licht- bzw. Lärmempfindlichkeit hinzu

Die Rolle der Gene

Genetische Faktoren scheinen dazu zu führen, dass manche Menschen eine Migräne entwickeln und andere nicht. Gehirn und Nervensystem von Betroffenen reagieren besonders empfindlich auf Reize und die Schmerzverarbeitung ist gestört. Das heißt allerdings nicht, dass Kinder von Migräne-Patienten zwangsläufig erkranken müssen. Denn zwischenzeitlich weiß man, dass zusätzlich zu den Genen auch verschiedene innere und äußere Einflüsse zusammenwirken müssen, damit sich die Erkrankung ausbildet.

Triggerfaktoren

Die Mehrheit der Migräne-Patienten berichten, dass ihre Kopfschmerz-Attacken von bestimmten Triggerfaktoren ausgelöst werden. Dabei handelt es sich um Einflüsse von innen (z. B. Hormone) oder außen (z. B. Flackerlicht). Sie sind zwar nicht die Ursache der Migräne, aber sie können bei Menschen, die entsprechend veranlagt sind, eine Migräne-Attacke auslösen.

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Tipps gegen Migräne

Akupunktur
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Akupunktur

Akupunktur ist eine etwa 3000 Jahre alte Behandlungsform aus China. Dabei werden genau definierte Punkte auf der Körperoberfläche von einem speziell ausgebildeten Arzt mit sehr dünnen Nadeln gestochen. Diese alternative Heilmethode kommt bei vielen Schmerzformen zum Einsatz und kann auch bei Migräne-Patienten eine Verbesserung der Kopfschmerzsymptomatik erzielen. Eine Akupunktur sollte nicht bei einem akuten Anfall angewendet werden.

Akupressur
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Akupressur

Bei der Akupressur wird mit den Fingern kräftig Druck auf bestimmte Körperstellen ausgeübt. Die betreffenden Stellen können dabei einige Sekunden lang gedrückt und auch mit kreisenden Bewegungen massiert werden. Spürt man ein verstärktes Schmerzempfinden an dieser Stelle, ist der richtige Punkt gefunden. Die Behandlung darf ruhig etwas schmerzen, jedoch sollte der Schmerz nicht zu stark werden. Die Akupressur sollte von speziellen Therapeuten durchgeführt werden. Eine Akupressur sollte nicht bei einem akuten Anfall angewendet werden.

Migräne-Tagebuch
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Migräne-Tagebuch

Wer oft unter Migräne leidet, sollte Tagebuch führen: In welchen Situationen treten die Symptome auf? Wie lange dauern sie an und was hilft gegen die Schmerzen? Genaue Informationen über den Ablauf der Migräne sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Behandlung. Das erfordert sicherlich ein wenig Geduld und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich. Die moderne Version des Tagebuchs sind spezielle Apps, mit denen Migräne-Patienten den Verlauf einer Attacke genau dokumentieren können.

Migräne-Trigger finden
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Migräne-Trigger finden

Ein Grund dafür, warum das Führen eines Migräne-Tagebuchs wichtig ist, ist die Tatsache, dass Migräne meistens individuelle Auslöser hat. Wer einmal herausgefunden hat, unter welchen Umständen die Kopfschmerzen auftreten, kann versuchen, diese bewusst zu vermeiden. So stehen u. a. bestimmte Lebensmittel wie Schokolade oder Tomaten im Verdacht, Migräne-Anfälle verursachen zu können.

Biowetter & Migräne
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Biowetter & Migräne

Migräne-Patienten klagen oft über Wetterfühligkeit in Verbindung mit den Symptomen. Gerade wenn die Witterung plötzlich von schlecht auf gut umschwingt oder Föhn herrscht, scheint bei vielen auch Migräne-Zeit zu sein. Das sogenannte Biowetter gibt dann Aufschluss darüber, ob man mit Kopfschmerzen rechnen muss. Biowetter-Vorhersagen finden Sie im Internet.

Migräne: Entspannen Sie sich!
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Migräne: Entspannen Sie sich!

Sportarten wie Yoga oder Qi Gong bzw. Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training können Ihnen dabei helfen, Stress und Anspannung besser abzubauen. Auf diese Weise können Sie diesen Migräne-Triggern gezielt vorbeugen und die Kopfschmerzen lassen Sie in Ruhe.

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